Burnout ist ein Zustand geistiger, emotionaler und physischer Erschöpfung. Allgemein wird Burnout mit lang anhaltendem Stress – v.a. im Arbeitskontext – in Verbindung gebracht. Tatsächlich kann aber jede extrem belastende Erfahrung (z. B. der Tod eines Angehörigen, eine schwere Erkrankung, eine Trennung etc.) einen Burnout auslösen. Burnout kann sehr herausfordernd sein und kann eine tief-gehende Auswirkung auf Ihre mentale Gesundheit haben.

Burnout ist sehr weit verbreitet und betrifft Menschen mit diversen Hintergründen und in diversen Phasen des Lebens. Es ist wichtig, dass Sie die Anzeichen von Burnout kennen, damit Sie frühzeitig aktiv dagegen vorgehen können, wenn Symptome bei Ihnen oder Ihnen nahe stehenden Person auftauchen.

Eine Gallup Umfrage aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass 23 % aller Angestellten sich oftmals im Job ausgebrannt fühlen. Weitere 44 % fühlen sich manchmal ausgebrannt.

In diesem Artikel möchte ich einen allgemeinen Überblick über Burnout geben. Dabei bediene ich mich, auf der einen Seite, an aktuellen wissenschaftlich Studien und, andererseits, auf meine mittlerweile 20 Jahre lange Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Burnout.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie gerne mit mir jederzeit Kontakt aufnehmen.

URSACHEN VON BURNOUT

Im Allgemeinen wird angenommen, dass die Hauptursache von Burnout lang anhaltender Stress ist. Daneben wirkt sich ein Mangel an Eigenständigkeit und Eigenbestimmtheit in der eigenen Arbeit negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit aus. Des Weiteren ist ein zu hohes Arbeitspensum bzw. die Anzahl der Arbeitsstunden und Überstunden (schlechte Work-Life-Balance) ein wichtiger Faktor. In meiner persönlichen Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Burnout habe ich bisher in allen Fällen festgestellt, dass immer entweder eine tiefe Enttäuschung und/oder ein Perspektivenverlust den Burnout auslöst.

Daher kann Burnout sowohl mit der Arbeit zu tun haben, als auch mit belastenden Lebensereignissen, aber auch gewissen Persönlichkeitseigenschaften, die einen Burnout begünstigen. Nachfolgend liste ich Ihnen eine Vielzahl von Faktoren auf:

BERUFSBEDINGTE URSACHEN

Zu hohe Arbeitsbelastung oder Arbeitsanforderungen: Hier herrscht ein Gefühl der Überforderung aufgrund von einem zu hohen Arbeitspensum für eine 40-Stunden-Woche, zu dicht gesetzte Fristen oder ein unverhältnismäßig hoher Verantwortungsgrad bzw. Arbeitsverpflichtungen, die nicht realistisch oder angemessen sind.

Fehlende Kontrolle oder Autonomie: Hier herrscht ein Gefühl an Ohnmacht, da Sie kaum Einfluss auf Ihr Arbeitspensum oder Ihre Eigenständigkeit haben. Ferner können Sie bei wesentlichen Entscheidungen nicht mitreden.

Unzureichender Support: Hier herrscht das Gefühl, dass Sie wenig oder kaum Support von Kollegen, Vorgesetzten oder sogar der Organisation als Ganzes haben.

Unklare Erwartungen am Arbeitsplatz: Hier herrscht das Gefühl, dass Sie unklare Aufgaben, Ziele bzw. ein widersprüchliches Rollenbild im Unternehmen haben.

Rollenkonflikte: Hier herrscht das Gefühl, dass Ihre Rolle im Unternehmen unklar ist und daraus entstehen Widersprüche in den Arbeitsanforderungen aufgrund unterschiedlicher Werte, Erwartungen und Verantwortlichkeiten.

Fehlende Wertschätzung bzw. Belohnung: Hier herrscht das Gefühl, dass Sie in Ihrer Arbeit einen Mangel an Wertschätzung an materieller oder emotionaler Natur für Ihre harte Arbeit erhalten.

Schlechte Work-Life-Balance: Hier herrscht das Gefühl, dass Sie Ihre persönlich wichtigen Bedürfnisse aus Ihrem Privatleben für Ihren Job opfern müssen.

Chronischer Stress am Arbeitsplatz: Hier herrscht das Gefühl, dass Ihr Arbeitsplatz “toxisch” ist – d.h. es herrscht eine konfliktreiche Stimmung wie z.B. Mobbing zwischen Kollegen oder Vorgesetzten.

In helfenden Berufen: Hier herrscht das Gefühl, der Überforderung mit den schweren emotionalen Herausforderungen von helfenden Berufen wie. z.B. im Gesundheitssektor, Sozialarbeit, etc.

Veränderungen in Unternehmen und Organisationen: Hier herrscht das Gefühl von Frustration und Stress aufgrund von Veränderungen in Ihrer Organisation – wie z.B. bei Restrukturierungen, Personalabbau oder auch Veränderungen Ihrer Rolle im Unternehmen.

Start-up Burnout: Im Kontext von Start-ups gibt es viele Faktoren, die zum Burnout führen können. Neben einem hohen Pensum an Arbeit sind Mitarbeiter und Founder von Start-ups oftmals durch eine Vielzahl anderer Faktoren betroffen. Dazu tragen viele der oben genannten Umstände bei, wie z.B. unklare Rollenverteilung, Verantwortungsbereiche, Erwartungen und Werte. Dazu kommen oftmals Founders-Clash, finanzieller Druck, wann bzw. ob Finanzierungsrunden durchgehen, Zukunftsangst uvm.

LEBENSSTILBEDINGTE FAKTOREN, DIE BURNOUT VERURSACHEN

Privater Stress: Persönliche Lebensereignisse können Auslöser für Burnout sein. Dazu zählen der Verlust oder die Trennung von einer Bezugsperson, finanziell existenzielle Probleme, wie auch schwerwiegende Erkrankungen.

Mangel an Unterstützung aus dem Umfeld: Hier herrscht das Gefühl, dass Sie alleine und auf sich gestellt sind. Sie haben das Gefühl, dass Sie wenig verbunden sind mit Ihren Freunden, der Familie und sogar der Gesellschaft.

Niedriges körperliches Wohlbefinden: Dieser Faktor ist zurückzuführen auf schlechte Ernährung, wenig körperliche Aktivität bzw. ungenügend Schlaf.

Ungesunde Coping Mechanismen: Hier handelt es sich um die Reaktion auf Druck z.B. durch diverse Süchte (Drogenmissbrauch, Spielsucht, Pornografie), exzessivem Essen, Serien-bingwatchen, Einkaufssucht, etc.

Chronische Erkrankungen: Diese Kategorie ist nicht zwangsweise durch den Lebensstil ausgelöst, hat aber eine Auswirkung auf den Lebensstil und wird zusätzlichen Stress in das Alltagsleben bringen.

Chronischer Stress: Chronischer Stress kann durch diverse Themen im Lebensstil und Privatbereich ausgelöst werden. Dazu gehören traumatische Erlebnisse, existenzielle Probleme, sowie weitere Faktoren.

PERSÖNLICHKEITSMERKMALE, DIE ZUM BURNOUT BEITRAGEN

“Alpha”-Typen: Menschen, die sehr wettbewerbsorientiert, aggressiv und getrieben agieren, erzeugen ein hohes Level an Stress.

Perfektionismus: Ein hoher persönlicher Standard, der schon perfektionistisch ist, führt oftmals dazu, dass man immer unzufrieden mit der eigenen Leistung ist, Ziele nicht in der gewünschten Form erfüllt werden und man permanent unzufrieden ist. Das führt zu erhöhtem Stress.

Impulsivität, Überengagement und hohes Verantwortungsbewusstsein: Die Fähigkeit “Nein” zu sagen ist wesentlich, damit Sie sich nicht für zu viele Sachen bzw. für andere Menschen über engagieren. Wenn Sie mehr Sachen zusagen als Sie tatsächlich auch realistisch durchführen können, führt das zu mentaler bzw. körperliche Erschöpfung. Ein hohes Verantwortungsgefühl gegenüber den Bedürfnissen anderer Menschen kann zu Burnout führen.

Empathie: Ein hohes Maß an Empathie und Mangel an Abgrenzung kann zu einer Überforderung, hohem Stress und letztlich Burnout führen.

Geringes Selbstwertgefühl: Ein niedriges Selbstwertgefühl führt oftmals zu einem Mangel an Abgrenzung, Überengagement und allgemeiner Überforderung.

Vermeidender Coping-Stil: Die Vermeidung von der Auseinandersetzung mit bestimmten Themen oder Situationen führt zu einem hohen Level an Stress. Dazu gehört auch der Widerstand gegen die Veränderung von oder Anpassung an neuen Lebenssituation.

Negative Selbstgespräche: Negative innere Gespräche, mit denen sie sich selber kritisieren oder Ihre Unzufriedenheit über sich zum Ausdruck bringen, führen dazu, dass sie allgemein unzufrieden sind und ein hohes Level an Stress haben.

ein mann der sich aus verzweiflung auf den kopf greift

SIND SIE AUSGEBRANNT – SYMPTOME UND ANZEICHEN VON BURNOUT

Es gibt eine Vielzahl an Symptomen und Anzeichen, die Hinweise darauf geben, dass Sie Burnout-gefährdet sind. Man kann zwischen körperlichen, emotionalen/mentalen- und Verhaltenssymptomen unterscheiden:

KÖRPERLICHE SYMPTOME

Körperliche Symptome können folgende einschließen:

  • Lang anhaltende oder chronische Erschöpfung
  • Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen)
  • Verschlechterte Immunabwehr, die vermehrt zu Krankheiten führen kann
  • Schmerzen bzw. Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme, Übelkeit
  • Erhöhter Blutdruck
  • Veränderungen im Kontext von Appetit bzw. starke Gewichtsschwankungen

EMOTIONALE UND PSYCHISCHE SYMPTOME

Psychische Symptome können folgende inkludieren:

  • Emotionale Erschöpfung oder Leere
  • Eine innere Distanziertheit oder Zynismus gegenüber Menschen und der Arbeit
  • Das Gefühl belanglos zu sein bzw. nichts Sinnvolles zu leisten
  • Kaum Interesse an der Arbeit bzw. verringerte Motivation
  • Ein hohes Level an Frustration und Reizbarkeit
  • Angst und Depression
  • Ein Gefühl von Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit
  • Niederer Selbstwert und Selbstvertrauen
  • Beeinträchtigung der Wahrnehmung wie z.B. Konzentrationsprobleme oder die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen

WAS SIND DIE ANZEICHEN UND SYMPTOME IM VERHALTEN?

  • Wenn Sie sich neuerdings oft bei Terminen verspäten oder kurzfristig absagen
  • Wenn Ihre Performance und Produktivität deutlich sinkt.
  • Wenn Sie es vermeiden, mehr oder Verantwortung in der Arbeit zu bekommen.
  • Wenn Sie plötzlich mehr Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten haben
  • Wenn sich ihr Suchtverhalten erhöht Suchverhalten

Es ist wichtig festzuhalten, dass viele dieser Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten können. Daher ist es wesentlich beim Auftreten mehrerer, der Symptomen für die richtige Differenzialdiagnostik das medizinisch abklären zu lassen.

Viele Menschen glauben, dass Burnout und Stress bzw. Burnout und Depression dasselbe sind. Tatsächlich gibt es wesentliche Unterschiede, die ich hier nachfolgend erläutern werde:

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN BURNOUT UND STRESS?

Burnout und Stress sind zwar verwandt, sind aber unterschiedlich. Burnout ist ein Symptom, das sich dadurch auszeichnet, dass es langfristig zu emotionaler Erschöpfung, innerer Entfremdung und dem Verlust der Lebenslust und Leistungsfähigkeit führt. Stress hingegen ist eine Reaktion auf emotionale, geistige oder körperliche Herausforderungen. Stress kann langfristig zur Burnout führen, wenn er nicht entsprechend gemanagt wird. Burnout ist ein tief gehender und lang anhaltender Zustand, bei dem Stress eine wesentliche Rolle spielt, es aber auch um weitere Faktoren im Arbeits- oder Privatleben geht. Bei einem vollen Burnout ist man nicht mehr arbeitsfähig und fällt zumindest für sechs Monate aus. Burnout ist eine Reaktion auf Stress, wogegen Stress eine Reaktion auf äußere Faktoren ist.

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN BURNOUT UND DEPRESSION?

Burnout und Depression sind unterschiedlich, haben wir doch ähnliche Symptome. Das Burnout Syndrom zeichnet sich durch emotionale Erschöpfung, einem Abfall der Leistungsfähigkeit und in einer inneren Entfremdung aus, während Depression eine psychische Erkrankung ist, bei der Trauer, Hoffnungslosigkeit und mangelndes Interesse an Aktivitäten im Leben eine wesentliche Rolle spielen.

Burnout kann zu einer Depression beitragen und die beiden Zustände können gleichzeitig auftreten, aber sie sind trotzdem nicht dasselbe. Burnout wird oftmals unmittelbar von Lebensereignissen oder der Arbeit ausgelöst, während Depression eine Vielzahl an inneren und äußeren Auslösern haben kann, die unabhängig von den Lebensumständen sind – u.a. auch biochemische Prozesse im Körper.

GIBT ES UNTERSCHIEDLICHE BURNOUT SYMPTOME BEI MÄNNERN UND FRAUEN?

Die Symptome von Burnout bei Frauen bzw. bei Männern sind ähnlich. In wissenschaftlichen Studien hat sich gezeigt, dass Frauen ein erhöhtes Burnout Risiko im Kontext von Gender-spezifischen Stressfaktoren haben, wie z.B. bei geschlechtsspezifischen Vorurteilen bzw. bei Gender-Diskriminierung am Arbeitsplatz. Ferner sind Frauen weiterhin mehr damit konfrontiert, die Balance zwischen den Anforderungen der Arbeit und der familiären Verpflichtungen zu halten. Studien haben auch gezeigt, dass Frauen mit Burnout eher Symptome zeigen wie emotionale Erschöpfung, Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Einsamkeit, Schlafstörungen, niedriges Leistungsniveau und Motivation, bzw. ein Mangel an Interesse an Tätigkeiten, die sie zuvor als erfüllend und sinnvoll empfunden haben.
Bei Männern zeigt sich Burnout v.a. in Form von innerer Distanz und Zynismus und manifestiert sich oftmals mehr mental durch Lustlosigkeit, Schwierigkeiten bei der Konzentration und Entscheidungsfindungsprozessen. Daneben klagen Männer auch über ein niedrigeres Niveau an Produktivität, Motivation und Energie.

Frauen wenden eher an Hilfsangebote, wogegen Männer tendenziell eher ungesunde Bewältigungsstrategien verfolgen wie z.B. Substanzmissbrauch.

job burnout am arbeitsplatz

WER IST VON BURNOUT BETROFFEN?

Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, diversen demografischen Eigenschaften, Arbeitshintergründen etc. können von Burnout betroffen sein. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren und Bevölkerungsgruppen, die für einen Burnout anfälliger machen.

Alter: Burnout ist üblicher im Alter zwischen 25 und 45 Jahren, kann aber in jeder Altersgruppe auftreten.

Berufsgruppen: Menschen, die in einer Umgebung mit hohem Stress und hohen Anforderung arbeiten, sind oftmals leichter von Burnout betroffen. Dazu zählen u.a. Jobs in Konzernen bzw. Führungspositionen, aber v.a. auch Jobs im sozialen Bereich, im Gesundheitsbereich und bei Einsatzkräften für Notfälle.

Berufsbezogene Merkmale: Menschen, die wenig Kontrolle über ihre Tätigkeit bzw. ihr Arbeitspensum haben, bzw. Unklarheit über oder Widersprüche in ihre Rolle im Job haben.

Work-Life-Balance: Menschen, die eine schlechte Work-Life-Balance haben, immer erreichbar sind bzw. außerhalb der Geschäftszeiten arbeiten, lange Anfahrtszeiten zur Arbeit haben oder viele Überstunden arbeiten, haben ein erhöhtes Burnout Risiko.

Persönlichkeitsmerkmale: Menschen mit einer perfektionistischen Tendenz, die sehr selbstkritisch sind bzw. sehr hohe Standards an sich selbst haben, haben ein erhöhtes Burnout Risiko.

BERUFSGRUPPEN, DIE ANFÄLLIGER FÜR BURNOUT SIND

Es ist wichtig anzumerken, dass Burnout in jedem Job bzw. in jedem Arbeitssektor auftauchen kann und durch individuelle Faktoren und Herausforderungen zu tun hat bzw. durch individuellen Bewältigungsmechanismen beeinflusst wird.

  • Jobs in (Groß)Unternehmen mit einem hohen Level an Stress und langen Arbeitszeiten (Überstunden).
  • Jobs in der Technologieindustrie mit einem hohen Arbeitspensum und enge Fristen.
  • Der Gesundheitsbereich: Ärzte, Krankenpflegepersonal, Therapeuten, Sozialarbeiter etc.
  • Bildungssektor: Lehrer, Universitätspersonal, administratives Personal, etc.
  • Öffentliche Sicherheit: Polizeieinheiten, Feuerwehrkräfte, Armee Mitarbeiter.
  • Jobs mit einem hohen Level an Kundeninteraktion mit herausfordernden KundInnen und KlientInnen (e.g. Callcenters, Service Hotlines).
  • Jobs, in denen es nur wenig Selbstbestimmung bzw. Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
eine selbsthilfegruppe

BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN BEI BURNOUT

Es gibt eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die Burnout haben. Psychotherapie, psychologische Beratung und Burnout-Coaching sind gängige Methoden, aber es gibt auch einige alternative und komplementäre Methoden und Techniken, die bei Burnout erfolgreich zum Einsatz kommen können – u.a. Meditation, Atemtherapie und Klangschalenmassage.

Psychotherapie, psychologische Beratung und Burnout-Coaching können dabei helfen, sich mit den Erfahrungen auseinanderzusetzen, die die Symptome verschlimmern. Im Dialog können Betroffene feststellen, wie ihr Verhalten zu Burnout geführt hat. Ziel ist es v.a. Verhaltensweisen zu entwickeln, mit denen Stress besser gemanagt werden kann.

Entspannungstechniken können in Kombination mit einer begleitenden Beratung sehr positive Entwicklungen fördern. So können regelmäßig angewandte Techniken wie Yoga, Meditation, Breathwork, Tagebuch schreiben etc. dabei helfen schnell Stress zu reduzieren und somit langfristig eine bessere Gesundheit fördern.

Unterschiedliche Methoden, um gegen Burnout vorzugehen, sind u.a.:

Psychotherapie, psychologische Beratung, Burnout-Coaching: Verschiedene Formen von Begleitung und Beratung in Dialogform helfen dabei, Klarheit über die zugrunde liegenden Auslöser für den Burnout zu finden und zur Identifikation von gesunden Bewältigungsstrategien für eine bessere Work-Life-Balance.

Medikation: Bei extremen Fällen von Burnout können Antidepressiva und andere Medikamente unterstützend wirken. Hierzu müssen Sie einen Psychiater, Neurologen oder Allgemeinmediziner konsultieren. Derzeit wird auch der Einsatz von diversen Psychedelika in den USA untersucht.

Lifestyle Veränderungen: Eine der wesentlichsten Aspekte für eine erfolgreiche Behandlung von Burnout ist die Veränderung des Lebensstils. Es ist wesentlich, dass man sich gesund ernährt, sich regelmäßig bewegt und einen ausgiebigen Schlaf hat. Das verhindert, dass man langfristig unter chronischer Erschöpfung leidet und wirkt sich allgemeine auf das Wohlempfinden positiv aus.

Selbsthilfegruppen: Diese können beim Burnout sehr hilfreich sein. Teilnehmer von Selbsthilfegruppen empfinden es als unterstützend, dass sie sehen, dass sie nicht alleine da sind und Menschen in ähnlichen Situationen einander unterstützen.

Es ist wesentlich, dass Sie Kontakt mit qualifiziertem Fachpersonal aufnehmen, um die geeignetsten Behandlungsmethoden für Ihre individuelle Situation zu identifizieren. Und es ist wesentlich, dass Sie so früh wie möglich aktiv werden, da ein unbehandelter Burnout langfristige Folgen haben kann – sowohl auf körperlicher Ebene als auch für Ihre psychische Gesundheit. Dadurch kann sich Ihre Lebensqualität langfristig verschlechtern, obwohl das vermeidbar ist.

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ALTERNATIVE UND KOMPLEMENTÄRE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Zusätzlich zu der traditionellen Therapie und Behandlungsmöglichkeiten von Burnout gibt es auch alternative und komplementäre Methoden, die vielversprechend sind. Dazu gehören u.a.:

Akupunktur: Dies ist eine Methode der chinesischen Medizin, bei der Metallnadeln an gewissen Körperstellen in ihren Körper (Akupunkturpunkte) eingeführt werden und zur allgemeinen Entspannung führen können.

Massage: Wie allgemein bekannt, können Massagen Stress reduzieren und somit unterstützend bei der Behandlung von Burnout wirken.

Pflanzliche Heilmittel: Gewisse pflanzliche Heilmittel wie Ginseng und diverse Tees können Stress reduzieren und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen.

Yoga, Chi Gong und weitere Körpermeditationen: Körperliche Betätigung, wie v.a. Meditationen, die einen körperlichen Aspekt haben, können dabei helfen, Stress zu reduzieren und allgemein zum Wohlbefinden positiv beitragen.

Veränderung in der Ernährung: Eine gesunde Ernährung hat eine wesentliche positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden und der Reduktion von Stress. V.a. im Kontext von Burnout ist das eine oftmals unterschätzte Methode, die positiv wirkt, kann.

Klangschalenmassage: Klangschalenmassage ist eine allgemein unterschätzte Methode, die den Körper in einen sehr tiefen Entspannungszustand versetzen und somit positiv bei der Überwindung von Burnout beitragen kann.

Achtsamkeitsmeditation und Atemarbeit sind Methoden der inneren Einkehr, die nachweislich Stress wesentlich reduzieren.

Welche Methode man bei der Behandlung von Burnout am besten einsetzt, hat u.a. auch damit zu tun, in welcher Phase des Burnouts Sie stecken (kurz vor, am Peak, oder nach dem Peak).

eine frau die entpannt in mit dem sonnenaufgang meditiert

BURNOUT PRÄVENTIONSSTRATEGIEN

Bei Burnout Prävention ist es notwendig, dass man einen proaktiven Ansatz im Umgang mit Stress wählt. Das Ziel dabei ist, die psychische und körperliche Gesundheit zu erhalten und zu verbessern. Nachfolgend teile ich einige Tipps, um Burnout zu verhindern:

Grenzen setzen: Es ist wesentlich, gesunde Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben zu setzen. Das inkludiert u.a., dass man sich außerhalb der Arbeitszeiten nicht mit Arbeit beschäftigt oder noch aktiv arbeitet (u.a. auch arbeitsbezogene Benachrichtigungen am Mobiltelefon deaktiviert). Es ist wichtig, gezielt Zeiten für die “Selbstfürsorge” und Freizeitaktivitäten einzuplanen.

Selbstfürsorge praktizieren: Indem Sie proaktiv Dinge tun, die für Sie gut sind und diese regelmäßig einplanen, verhindern Sie chronische Erschöpfung und reduzieren Stress. Selbstfürsorge kann z.B. Sport, Meditation, regelmäßiges Saunieren oder jegliche Tätigkeit sein, die Sie alleine oder mit Freunden oder Familie durchführen und die Ihrer körperlichen und geistigen Hygiene dient.

Unterstützung suchen: Ein starkes Netzwerk von Menschen aufzubauen, mit denen Sie sich sicher fühlen und die Sie inspirieren, motivieren und positive Perspektiven schenken ist nicht nur in der Prävention von Burnout wesentlich, sondern allgemein für ein glückliches Leben erforderlich.

Schlaf fördern: Ein gesunder Schlaf ist allgemein einer der wichtigsten Maßnahmen für ein gesundes Leben. Bei Burnout gerät man oftmals in den Teufelskreis, dass man Schlafstörungen entwickelt. Es gibt einige Methoden, mit dem man den Schlaf fördern kann (Regelmäßigkeit, Hypnose, geführte Meditationen, luzides Träumen)

Stressmanagement: Es gibt einige Methoden, mit denen man Stress effizient managen kann: Achtsamkeitsmeditation, Entspannungstechniken, Atemarbeit und sonstige Stress Managementtechniken können Burnout effektiv verhindern.

Professionelle Hilfe aufsuchen: Sofern Sie Symptome von Burnout haben, ist es sinnvoll, wenn Sie sich professionelle Hilfe suchen. Das kann u.a. Psychotherapie, Burnout-Coaching oder psychologische Beratung sein. Es ist wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass jeder Burnout anders erlebt wird. Was für eine Person gut funktioniert, funktioniert oftmals für andere Personen nicht so gut. Es ist wichtig, die Methoden und Techniken zu finden, die am besten für Sie funktionieren, um so proaktiv Ihre psychische und körperliche Gesundheit erhalten zu können und beim Management von Stress erfolgreich zu sein.

eine frau die glücklich die arme ausbreitet

SPEZIALTIPP: ERKENNEN SIE IHREN PURPOSE ZUR HEILUNG ODER PRÄVENTION

Ihren Purpose zu identifizieren kann eine wesentliche Rolle im Prozess beim Überwinden von Burnout sein. Purpose gibt Ihnen eine Richtung und einen Sinn im Leben und lässt Sie wieder für etwas “brennen” – was ein bedeutungsvoller Aspekt für Menschen mit Burnout ist, nachdem Sie sich zuvor desillusioniert und wenig mit dem Leben verbunden gefühlt haben.

Seinen Purpose zu kennen, kann folgende positive Auswirkungen haben:

Er gibt Klarheit über den Lebensweg: Ihren Purpose zu kennen hilft Ihnen Energie zu bündeln und zu fokussieren, um ein sinnvolles Ziel zu erreichen. Dabei werden Gefühle von Verwirrung und Ziellosigkeit reduziert.

Motivation wird gesteigert: Wenn Sie Ihren Purpose kennen, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass Sie motiviert sind und eine gesunde Work-Life-Balance leben – Sie brennen wieder für etwas.

Stärkung der Resilienz: Menschen, die Ihren Purpose kennen und mit ihm im Einklang leben, sind belastungsfähiger und können besser mit Stress oder widrigen Umständen umgehen, da sie das Sinnhafte in ihrem Purpose trägt.

Steigert den Selbstwert: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie einen positiven Impact im Leben haben, steigert das Ihren Selbstwert und Ihr Selbstvertrauen. Das wiederum trägt positiv zum allgemeinen Wohlbefinden bei.

Verbessert die Arbeitszufriedenheit: Wenn Sie Ihren Purpose in der Arbeit leben bzw. wahrnehmen, sind Sie grundsätzlich zufriedener mit Ihrem Job und Ihrem Leben und leben ein erfülltes Leben, was wiederum Burnout verhindert.

Abschließend kann man sagen, dass den eigenen Purpose zu identifizieren bzw. zu kennen ein wesentlicher Schritt bei der Überwindung (und Prävention) von Burnout ist. Purpose gibt aus dem Inneren heraus eine Richtung vor, steigert die Motivation und das allgemeine Wohlbefinden.

job burnout

FAZIT

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Burnout ein ernsthafter physischer und psychischer Gesundheitszustand ist. In den vergangenen Jahren hat v.a. die Pandemie, der Klimawandel und der Krieg in Europa dazu geführt, dass viele Menschen die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeitstätigkeit grundsätzlich infrage stellen. Gepaart mit Stress am Arbeitsplatz, haben viele Menschen Burnout Symptome entwickelt.

Es ist wesentlich, frühzeitig Symptome zu erkennen, um proaktiv Schritte dagegenzusetzen. Wichtig ist dabei v.a., dass Sie sich um sich selber kümmern (Selbstfürsorge), realistische Ziele und gesunde Grenzen setzen und sich Unterstützung suchen, wenn sie an Symptomen leiden. Sie können Burnout verhindern bzw. aus einem Burnout gestärkt herauskommen und ein erfülltes Leben leben.

Wenn Sie weitere Fragen haben oder Unterstützung brauchen, können Sie sich gerne jederzeit bei mir melden.

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